Ursula Eckardt, Jahrgang 1949
2014, kurz vor meiner Berentung ging es los. Ich konnte plötzlich meine Beine nicht mehr bewegen. Ich blieb auf der Arbeit im Büro eine Minute lang wie angewurzelt stehen. Nichts ging mehr. Meine damalige Chefin war sehr erschrocken. Ich habe dann mit 65 Jahren regulär aufgehört zu arbeiten. Leider häuften sich danach die heftigen Bewegungsstörungen. Irgendwann konnte ich nicht mehr aufstehen.
Sechs Wochen dauerte es, bis ich die Diagnose Weichteilrheuma hatte. Ich konnte es nicht glauben. Rheuma hat doch nichts mit mir zu tun! Ich wollte auf jeden Fall eine Zweitmeinung und kam so in die rheumatologische Fachklinik hier an der Weißenburg. Mein erster Aufenthalt war kurz nach der Diagnosestellung.
Ich war danach in der ambulanten Weiterbehandlung. Über zehn Jahre habe ich Kortison bekommen. Danach sollte ich mit MTX-Spritzen klarkommen. Das hat leider nichts so gut geklappt. Zur Medikamentenumstellung und zur Eindämmung der Schübe habe ich dann eine Krankenhauseinweisung hier in die Klinik an der Weißenburg bekommen.
Jetzt bin ich hier und es geht mir wesentlich besser. Ich fühle mich wohl hier, obwohl ich im Krankenhaus bin. Ich muss mir keine Gedanken machen. Auf meine Fragen bekomme ich verständliche Antworten. Alle sind so freundlich und rücksichtsvoll. Die Abläufe sind gut organisiert. Die Therapien finde ich klasse. Die Kältekammer mag ich nicht so, obwohl die Kälte sehr gut hilft.
Natürlich habe ich mich immer gefragt, wieso ich Rheuma bekommen habe. Woher kommt das? Was habe ich falsch gemacht? Ich erinnere mich, dass ich als Kind bereits eine heftige Schuppenflechte, also eine Psoriasis hatte. Die Hauterscheinungen waren so schlimm, dass keiner mit mir spielen wollte. Meine Mutti war sehr besorgt und hat mich damals schon aus Verzweiflung zu einem Heilpraktiker geschleppt. Ob das alles miteinander zusammenhängt? Ich weiß es nicht.
Ich habe jetzt vierteljährliche Kontrolltermine, die geben mir Sicherheit. Ich bin froh, so gut umsorgt zu werden.
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