
Interdisziplinär.
Multimodal.
Schmerztherapie.
Chronische Schmerzen gehen für Betroffene häufig mit einem langen Leidensweg und vielen Therapieversuchen einher. Unser interdisziplinäres, multimodales Behandlungsprogramm verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz zur Linderung Ihrer Beschwerden. Um Ihnen ein besseres Verständnis unseres therapeutischen Vorgehens zu vermitteln, wollen wir zunächst einige grundlegende Fragen adressieren.
Was sind chronische Schmerzen?
Akute und chronische Schmerzen unterscheiden sich grundlegend. Ein akuter, plötzlich auftretender Schmerz warnt uns vor einer körperlichen Schädigung. Ist die Schmerzursache geheilt, verschwindet auch der Schmerz. Halten die Schmerzen jedoch länger an oder kehren immer wieder, spricht man von einer chronischen Schmerzerkrankung. Chronische Schmerzen werden dabei neben körperlichen Aspekten immer auch durch psychische und soziale Faktoren mitbeeinflusst. Man spricht vom sogenannten biopsychosozialen Modell chronischer Schmerzen.
Was ist eine interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie?
Da chronische Schmerzen auf verschiedenen Ebenen aufrechterhalten werden, hat sich die interdisziplinäre, multimodale Schmerztherapie als effektive Behandlungsmethode erwiesen. Dabei arbeiten verschiedene Fachrichtungen (multimodal) aufeinander abgestimmt und im engen Austausch zusammen (interdisziplinär). Dies ermöglicht eine individuelle und ganzheitliche Therapie Ihrer Schmerzen. Die Therapie erfolgt durch ein Team aus ärztlichen und psychologischen SchmerztherapeutInnen, schmerztherapeutisch geschulten FachpflegerInnen sowie Physio- und ErgotherapeutInnen. Neben einer Optimierung bereits etablierter Therapieansätze stehen die Vermittlung eines individuellen Krankheitsverständnisses und die Implementierung von auf Sie zugeschnittenen Schmerzbewältigungsstrategien im Vordergrund dieses Behandlungsansatzes.
Was ist das Ziel einer interdisziplinären, multimodalen Schmerztherapie?
Das Ziel der Therapie akuter Schmerzen ist das Erlangen von Schmerzfreiheit durch Beseitigung der körperlichen Schädigung, welche den Schmerzen zu Grunde liegt. Das Ziel der Therapie chronischer Schmerzen hingegen ist die Verbesserung der Lebensqualität durch das Erreichen einer Schmerzlinderung, der Förderung der Beweglichkeit und einer Verbesserung des Umgangs mit den Schmerzen. Dies erfordert ihre aktive Mitarbeit.
Die Voraussetzungen für eine interdisziplinäre, multimodale Schmerztherapie
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Motivation zur Teilnahme an aktivierenden Maßnahmen zur Schmerzbewältigung
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Ausreichende Deutschkenntnisse zur Vermittlung eines biopsychosozialen Erklärungsmodells
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Gruppenfähigkeit
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Teilnahme an mindestens drei aktiven Therapieverfahren (z.B. Gymnastik, Ergotherapie, medizinische Trainingstherapie)
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Ausschöpfung möglicher, fachspezifischer Therapien im Vorfeld (z.B. Reha-Sport, ambulante schmerztherapeutische Betreuung, Rehabilitationsbehandlung)

Stark gegen Schmerzen.
Rundum betreut und in den besten Händen.
Unser multimodales Behandlungsprogramm
Die Behandlung chronische Schmerzen in der Klinik an der Weißenburg findet im Rahmen eines interdisziplinären multimodalen Programms über 15 Tage statt. Dabei werden Therapieansätze verschiedener Fachrichtungen aufeinander abgestimmt. Durch die spezialisierte Qualifizierung und die kontinuierliche Fortbildung unserer MitarbeiterInnen erreichen wir eine hohe Behandlungsqualität. Im Folgenden können Sie unsere Fachbereiche und deren Ansatzpunkte in der Schmerztherapie kennen lernen.
Unsere ärztlichen SchmerztherapeutInnen fokussieren sich auf die biologischen Aspekte der Schmerzerkrankung. Dabei stehen neben einer Optimierung der medikamentösen Therapie auch komplementäre Behandlungsmethoden im Fokus. Bei der Auswahl der individuell passenden Behandlung stützen wir uns auf den jeweils aktuellen Kenntnisstand der Forschung. Es ist für uns sehr wichtig, unsere PatientInnen umfassend zu informieren und aktiv in jeden Teil des Entscheidungsprozesses miteinzubeziehen. Zudem erstellen unsere ärztlichen AnsprechpartnerInnen individuelle Therapiepläne und koordinieren die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Akteuren und Einrichtungen.
Gedanken, Gefühle und unser Verhalten im Alltag stehen in komplexen Wechselwirkungen mit chronischen Schmerzen. Körperliche Funktionseinschränkungen in Folge der Erkrankung gehen häufig mit Ängsten und Depression einher. Ein wesentliches Ziel unserer psychologischen MitarbeiterInnnen ist es, ein integratives Krankheitsverständnis zu vermitteln, um das Zusammenspiel von körperlichen, psychischen und sozialen Faktoren bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der Schmerzsymptomatik zu erklären. Dabei werden die individuellen Lebenslagen der Betroffenen sowie die Folgen der Erkrankung für den privaten und beruflichen Alltag miteinbezogen. Zum Aufbau funktionaler Schmerzbewältigungsstrategien kommen vielfältige, schmerzpsychotherapeutische Methoden im Einzel- und Gruppensetting zum Einsatz. Eine empathische und wertschätzende Haltung sowie ein hohes Maß an Transparenz beim Vorgehen ist dabei kennzeichnend für die psychologische Unterstützung. Darüber hinaus werden der Transfer besprochener Inhalte in den Alltag und ggf. weiterführende Behandlungsmöglichkeiten erörtert.
Unter den aktiven Bewältigungsstrategien ist die gezielte und wohl dosierte Bewegung ein unverzichtbarer Bestandteil in der multimodalen Behandlung chronischer Schmerzen. Unsere PhysiotherapeutInnen unterstützen PatientInnen daher beim Erlernen und Trainieren neuer Bewegungsabläufe, die Schmerzen verhindern oder reduzieren können. Ein weiteres Ziel der physiotherapeutischen Schmerztherapie ist der Wiederaufbau körperlicher Kondition und der Abbau schmerzbezogener Bewegungsängste.
Die Ergotherapie im Setting der multimodalen Schmerztherapie verfolgt das Ziel, die Selbständigkeit der PatientInnen im Alltag trotz schmerzbedingter Einschränkungen zu erhalten oder wiederherzustellen. Unsere ergotherapeutische Behandlung bezieht sich dabei auf all die Aspekte des Erlebens (z.B. das Bewegen oder das Wahrnehmen), welche die Handlungsfähigkeit der Betroffenen einschränken. Ergotherapie ermöglicht es, die Lebensqualität trotz schmerzbedingter Defizite wieder zu verbessern, indem alltagsrelevante Aktivitäten wiederaufgenommen und die aktive Teilhabe zurückgewonnen werden.
Chronische Schmerzen gehen häufig mit Sorgen um die persönliche, berufliche und soziale Zukunft sowie die wirtschaftliche Existenz einher. In unserer Sozialberatung werden Betroffene zu sozialrechtlichen, persönlichen und/oder wirtschaftlichen Problemen unterstützend informiert. Das Ziel dabei ist es, einen Überblick zu bestehenden Hilfsangeboten und sozialrechtlichen Ansprüchen zu schaffen und auf Grundlage dessen die eigenverantwortliche Lebensgestaltung zu unterstützen. Ausgehend von einem ganzheitlichen Ansatz erfolgt die Beratung unter Einbeziehung der individuellen Lebenslage und der gesundheitlichen Situation der Betroffenen.
Auf chronische Schmerzen spezialisierte Pflegefachkräfte übernehmen bei uns das pflegerisches Schmerzmanagement. Diese verfügen über ein entsprechendes Pflegefachwissen, berücksichtigen so in ihrer Arbeit patientenbezogene Kontexte des Schmerzes und stehen in enger Zusammenarbeit mit dem Behandlungsteam. Die gezielte Patientenedukation, u.a. zu selbstständig durchführbaren Methoden der Schmerzbewältigung, soll es Betroffenen ermöglichen, zu Experten der eigenen Erkrankung zu werden und Sie befähigen, den Beschwerden aktiv und wirkungsvoll etwas entgegen zu setzen.
Behandlungsorganisation
An dieser Stelle erhalten Sie alle wichtigen Informationen für eine interdisziplinäre, multimodale Schmerztherapie in der Klink an der Weißenburg.
Wie erfolgt die Anmeldung?
Für die stationäre Behandlung in der Schmerztherapie benötigen Sie von Ihrer/n BehandlerIn (Haus- bzw. FachärztIn) eine standardisierte Anmeldung. Dafür muss Ihr/e behandelnde ÄrztIn das Anmeldeformular ausfüllen. Dieses finden Sie HIER. Das ausgefüllte Dokument sendet Ihr/e BehandlerIn dann an:
Aufnahme Schmerztherapie
Frau Zickmann-Baßemir
Klinik an der Weißenburg
Weißen 1
07407 Uhlstädt-Kirchhasel
Bei Rückfragen stehen wir zur Verfügung unter:
036742 | 66 129
aufnahme.fkh@klinik-weissenburg.de
Nach Sichtung des Anmeldeformulars erhalten Sie einen elektronischen Fragebogen per E-Mail (ggf. auch postalisch). Um über eine Aufnahme entscheiden zu können, sollte der Fragebogen gewissenhaft und zeitnah von Ihnen ausgefüllt werden. Auf Grundlage der darin enthaltenen Angaben kann Ihr Aufenthalt geplant werden.
Was soll ich mitbringen?
Zur Beurteilung des Schmerzbildes und zur Behandlungsplanung sollten Sie (nach Verfügbarkeit) folgende Unterlagen bei der Aufnahme mitbringen:
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Vorbefunde bzw. Arztbriefe aus bisherigen Behandlungen oder Vorstellungen im Zusammenhang mit der Schmerzsymptomatik
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MRT/CT-Bilder als CD sowie damit assoziierte Befundberichte
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Einen aktuellen Medikamentenplan
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Einweisung oder Verordnung von Krankenhausaufenthalt von Ihrem behandelnden Haus- oder FachärztIn.
Bei Bekanntgabe des Aufnahmetermins erhalten Sie zusätzlich eine Liste mit Informationen zu nützlichen Dingen für Ihren Aufenthalt.

"Bei uns sind Sie in den besten Händen!"
Oberärztin
Frau Dr. Astrid Bernhard
Fachärztin für Anästhesiologie
Zusatzbezeichnung Spezielle Schmerztherapie und Akupunktur
Praktikum/ Hospitation/ Weiterbildung
ÄrztInnen, PsychologInnen, Pflegekräfte oder medizinische Fachangestellte haben die Möglichkeit zu einer Hospitation in unserer interdisziplinären multimodalen Schmerztherapie. Auch die Absolvierung von Praktika ist bei uns möglich. Ärztliche KollegInnen, die eine Weiterbildung in Spezieller Schmerztherapie anstreben, können einen Teil der Praxiszeit bei uns ableisten. Nehmen Sie bei Interesse gerne Kontakt mit uns auf. (info@klinik-weissenburg.de)
Vereinbaren Sie einen Termin mit uns!
Patientenaufnahme Rheumaklinik
Telefon
036742 66-129
Bei Unklarheiten ist auch eine telefonische Absprache durch den Haus- oder Facharzt vorab über unser Chefarzt-Sekretariat, Frau Thiel möglich.
Frau Thiel erreichen Sie telefonisch unter:
Tel.: 036742 66-103
Behandlung bei uns
Für eine stationäre Behandlung in unserem Fachkrankenhaus und für eine Schmerztherapie benötigt Ihr Patient eine Verordnung von Krankenhausbehandlung. Für eine ambulante Behandlung ist die Überweisung eines Rheumatologen notwendig.