Drei Schülerinnen des Rudolstädter Gymnasiums wählten für ihre Seminararbeit das Thema „Schmerztherapie“ und verteidigten ihre Arbeit sehr erfolgreich zum Kolloquium im Dezember 2023. In einem Rollenspiel stellten sie ein Arzt-Patienten-Gespräch nach, in dem die "Patientin" von ihren Problemen berichtete und die „Ärztin“ gemeinsam mit einer „Physiotherapeutin“ geeignete Behandlungsmöglichkeiten aufzeigte. Dafür hatten die Schülerinnen intensiv recherchiert.
Interessant waren die Fragen, die von den Prüferinnen gestellt wurden, z.B. warum bei Schmerzpatienten ein Psychologe notwendig sei, oder warum man die Medikamente nicht einfach zu Hause nehmen könne. In ihrem Thesenpapier beschäftigten sich das Trio mit der Entstehung und individuellen Wahrnehmung von Schmerzen und den dazu geeigneten Therapieformen. Unterstützung erhielten sie dabei von Dr. med. Astrid Bernhard, Leitende Oberärztin der IMST (Interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie) der Klinik an der Weißenburg. Die Schülerinnen durften mit Patienten und Therapeuten sprechen und sich den Ablauf einer multimodalen Schmerztherapie im Klinikalltag anschauen. Über ihre Recherchen drehten sie einen kurzen Film, den sie ebenfalls zum Kolloquium präsentierten.
Welche Möglichkeiten bietet nun eine multimodale Schmerztherapie? Und was erwarten die Patienten? Grundsätzlich geht es darum, die Schmerzen weitgehend zu lindern und eine Verschlechterung der Erkrankung zu vermeiden. Die Hoffnung vieler Patienten auf völlige Schmerzfreiheit ist in der Praxis jedoch nur selten zu erreichen. Unsere Therapeuten erstellen individuelle Strategien, damit die Betroffenen lernen, mit den verbleibenden Beschwerden besser umzugehen und eine Verstärkung ihres Schmerzes durch Fehl- oder Schonhaltung zu vermeiden.
Zu den angebotenen Therapien gehören u.a. die Kältetherapie, Psychotherapie inklusive Progressive Muskelentspannung, med. Trainingstherapie, Wasserradfahren, aber auch Infusionsbehandlungen und Entzugsbehandlungen bei entsprechenden Indikation, um nur einige zu nennen. Die Schmerztherapie erfolgt ausschließlich stationär. Für die Aufnahme benötigen die Betroffenen eine Einweisung ins Fachkrankenhaus/Abteilung Schmerztherapie bzw. eine „Verordnung von Krankenhausbehandlung“ vom Haus- oder Facharzt.
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