Maximiliane Albrecht, Jahrgang 1991
Ich habe offensichtlich den Jackpot geknackt und mir gleich zwei Rheumaarten an Land gezogen. Mit Anfang 20 bekam ich meinen ersten Morbus Bechterew Schub. Darauf habe ich eigentlich schon gewartet, die Erkrankung liegt bei uns in der Familie. Obwohl eigentlich meist Männer betroffen sind, sind bei uns zu Hause überwiegend die Frauen erkrankt.
2022 hatte ich einen extremen Schub. Meine sehr aufmerksame Erfurter Hausärztin empfahl mir die Klinik an der Weissenburg als absolute Spezialklinik für meinen Fall. Obwohl ich mit Krankenhäusern nichts zu tun haben wollte, habe ich mich darauf eingelassen. Es ging mir wirklich sehr schlecht.
In den ersten Tagen meines dreiwöchigen Aufenthaltes hier wurde ich komplett auf den Kopf gestellt. Bisher wurde ich mit meinen Beschwerden als junger Mensch gar nicht richtig ernst genommen und ziemlich allein gelassen. Hier war plötzlich alles anderes. Ich war total überrascht. Frau Dr. Schneider und ihr Team hörten mir gut zu, jedes noch so kleine Wehwehchen wurden hinterfragt, Untersuchungen wurden gemacht, die mir noch nie angeboten wurden. Ein Puzzleteil fügte sich zum anderen. Endlich wird einem auch mal geholfen, waren meine Gedanken.
Nach einem Ultraschall meiner Gelenke wurde eine rheumatische Arthritis diagnostiziert. Ich hatte Entzündungen in allen Gelenken und konnte kaum noch laufen. Hier in der Klinik bekam ich dann nach den gründlichen Untersuchungen meine Basismedikation und schnell danach eine Medikamentenumstellung. Als ich gefragt wurde, ob ich hier in der Ambulanz weiterbetreut werden möchte, habe ich sofort zugesagt.
Ich bin sehr dankbar. Als Erzieherin bin ich schon aus beruflichen Gründen einer erhöhten Keimlast ausgesetzt. Ich bin daher anfälliger für Krankheiten und habe dadurch auch mehr Schübe. Alle 12 Wochen komme ich jetzt hierher in die Ambulanz. Mir wird bei jedem Termin gut zugehört, Veränderungen werden schnell festgestellt und entsprechende Diagnostikmaßnahmen eingeleitet. Kürzlich bekam ich ein MRT der Brustwirbelsäule.
Die Diagnose ist natürlich erst einmal eine Hiobsbotschaft, erst recht in meinem Alter. Das macht auch was mental mit einem. Menschen mit einer chronischen Erkrankung benötigen meiner Meinung nach eine psychische Begleitung. Ich bin froh, dass auch die Klinik an der Weissenburg jetzt die Schmerzpsychotherapie als Behandlungsmöglichkeit anbietet.
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